SG An der Lache I 4:1 FSV 06 Kölleda am 24.11.2018
Punktspiel LK (14)
Start-Halbzeit-Sieg für Lache gegen Kölleda
Wer am Sonnabend zu Gast beim Duell der beiden jüngsten Meister des KFA Erfurt-Sömmerda am Wustrower Weg weilte und es mit den schwarz-gelben Farben des FSV 06 Kölleda hält, dem konnte bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Tim Annemüller angst und bange werden. Nicht allein, weil die Lache bereits 4:0 führte, sondern weil in Sachen Verteidigung in den Kölledaer Reihen schlicht ein landesklassetaugliches Niveau nicht existierte. So ansehnlich mitunter auch der Offensivfußball der technisch durchaus beschlagenen nominellen Gäste auf dem Kunstrasen gegen die ´heimischen´ Gäste war; ohne ein schleuniges Beenden derartigen Deckungsverhaltens und ohne eine wesentlich ausgewogenere Raumaufteilung wird der Klassenverbleib nicht erreichbar sein.

Positiv aus Sicht Kölledas: Das Team steckte trotz des quasi aussichtslosen Rückstands nie auf, versuchte seine Tore zu erzielen. Peter Pinnow, rechter Läufer des FSV und vielleicht noch bester Akteur seiner Mannschaft, hatte bei seinem Riesen per Volley den Ehrentreffer auf dem Fuß (54.). Lache-Keeper Kevin Schoepe parierte prächtig. Nicht ganz so, als ihm später der Ball beim Freistoß des eingewechselten Csaba Zoltan Ponczok ins Torwarteck flutschte (83.).

Es war letztlich nicht nur der verdiente Treffer für die Offensiv-Mühen der Gäste, sondern auch die rechte Strafe für die immer nachlässiger agierenden Erfurter. Noch direkt nach dem Wiederbeginn hatten sie einige verheißungsvolle Kontergelegenheiten über die rechte Seite. Patrick Blau vergab die beste freistehend (50.). Danach wurde es immer komplizierter. Spielfluss, taktische Ausrichtung, Konzentration, Einsatzfreude: Von allem ging mehr oder weniger viel verloren. Anhand der lautstarken Mixturen aus Anweisung und Empörung von Torwart Schoepe und Trainer Carsten Helzig konnte man auch ohne Betrachtung des Geschehens feststellen, dass da irgendetwas nicht mehr stimmte.

Das indes musste man einem Aufsteiger nachsehen, der nun zum zehnten Mal in Folge ungeschlagen blieb, der mit rasanten Konterfußball auch die besten Teams der Liga in Schwierigkeiten gebracht hatte. Und eben eine Halbzeit lang auch Kölleda in nicht zu überwindende. Der Start-Ziel-Sieg, der nur bis zur Halbzeit als Prozess währte, begann mit dem 1:0 Werners nach nicht einmal zwei Minuten. Christopher Schwarz, im Abseits nicht am Spiel teilnehmend, hatte offensichtlich die Hintermannschaft der Kölledaer derart irritiert, dass Iffarth und Werner allein auf Keeper Bence Farkas zusteuerten. Ablage, Tor. Kurz darauf reagierte Farkas gegen den aus Kurzdistanz per Halbvolley abziehenden Werner stark. Auf der anderen Seite rettete Innenverteidiger Martin Krause in Not (8.) und Schoepe nach Pinnows 25-Meter-Schuss sicher (15.). Vorentscheidend dann die 24. Minute: Zunächst lief ein Konter des FSV, doch Mate Varga spielte den finalen Pass einen Tick zu stramm auf Jozsef Pataleszki. Im Gegenzug war der abgeprallte Ball vor Werners Füße gesprungen, der ihn kurzentschlossen in den Giebel jagte.

In der Folge war von einem Abwehrverhalten Kölledas kaum noch etwas zu erahnen. Einen �tödlichen� Pass von Andreas Koppe erlief sich Schwarz auf der rechten Seite, zimmerte aber frei vor Farkas daneben (30.). Bei weiteren Chancen im schnellen Umkehrspiel scheiterte die Lache eher am eigenen Umgang mit der Abseitsregel als am Gegner. Schulbuchmäßig das 3:0: Christopher Weis öffnete das Spiel über den erneut rechts entwischten Schwarz, genaue Hereingabe, Iffarth, Tor (40.). Zwei Minuten danach rackerte gar Innenverteidiger Krause unbehelligt über links auf und davon. Ablage zu Iffarth, Schuss � und abgeblockte Bälle zieht Eric Werner in dieser Saison magisch an � 4:0 (42.).

Mit seinen Saisontreffern 16 bis 18 schoss er die Erfurter vorläufig auf Rang 2. Zum Hinrundenabschluss geht es am folgenden Samstag recht unbeschwert nach Bielen. Ganz anders ist derzeit die Gefühlslage in Kölleda. Noch mieser wurde sie, nachdem sich Mate Varga in einem Zweikampf in der Leistengegend verletzt hatte und ausgewechselt werden musste. Sollte sich der erste Eindruck bestätigen, würde mit ihm für die ohnehin vom Verletzungspech gebeutelten Jungs um das Trainergespann Sebastian Heß/Matthias Friedrich ein echter offensiver Leistungsträger ausfallen. Ein Aufatmen lieferte in diesem Fall lediglich die winkende Winterpause.
Link: fupe.net
S. Klaus am 26.11.2018 - #913